Die See brandet mit kräftigen, gleichmäßigen Wellen gegen Englands Küste. Der Himmel ist grau, der Wind scharf, der Frühling existiert bislang nur im Kalender. Trockengefallener Seetang verbreitet einen salzig-modrigen Geruch, außer Rachel Yates und mir sind nur wenige Menschen am Strand. Ein zotteliger brauner Hund läuft geradewegs auf uns zu, als er uns sieht, und legt einen zerbissenen Tennisball vor Yates’ Füßen ab. »Igitt, wie schleimig, ich will das nicht anfassen«, sagt sie, wirft den Ball dann aber doch in Richtung Meer, der Hund japst hinterher.
Rachel Yates ist oft am Meer, und so wie es die Temperaturen zulassen, stürzt sie sich mit ihrem Surfbrett in die Fluten. Die Bucht am westlichen Ende des Ärmelkanals mit dem pittoresken St Michaels Mount auf der einen und dem 20.000-Einwohner-Städtchen
auf der anderen Seite bietet gute Bedingungen zum Wellenreiten. Allerdings ist fraglich, ob Rachel Yates in diesem Jahr dafür noch so viel Zeit hat wie früher, nach der Welle, die sie da angestoßen hat: Seit Dezember darf sich Penzance als erste Stadt Großbritanniens als »plastikfrei« bezeichnen. Mittlerweile sind schon
als »plastikfrei« anerkannt. Die Kriterien für diesen Titel hat die Organisation »Surfers Against Sewage« (SAS) aufgestellt, die sich für saubere Strände einsetzt und deren regionale Botschafterin Rachel Yates ist. Auf den Begriff »plastikfrei« sprangen im Dezember
wie
Medien an – dabei ist das Plastik-Aufkommen in Penzance nicht wesentlich geringer als anderswo. Wenn man aber etwas genauer hinschaut, ist unübersehbar, dass hier gerade der Samen der Veränderung keimt.
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