»Deutschland« integriert niemanden
Das machen Rentnerinnen, Malermeister und Grundschullehrerinnen. Ohne die Ehrenamtlichen gäbe es nicht genug Integrationsangebote. Eine Deutschlandreise zu denen, die Geflüchtete fördern wollen.
Wieder einmal streitet Deutschland darüber, was
Für die mehr als 700.000 Asylsuchenden, die seit dem Jahr 2015 nach Deutschland gekommen sind, gilt Sprache als wichtigste Voraussetzung, um
Mit diesen Fragen im Gepäck haben wir uns auf die Reise begeben – auf eine Deutschlandreise – und uns Bildungsangebote für Geflüchtete und Migranten in der gesamten Bundesrepublik angeschaut.
»Wer das politische System nicht kennt, ist schlecht integriert«
Wir fahren nach Moritzburg, 15 Kilometer nördlich von Dresden. An der sogenannten
Hier ist es egal, wie alt sie sind und welchen Aufenthaltsstatus sie haben. Die 16 Schüler kommen aus Syrien, Afghanistan, Pakistan, dem Irak – und sie alle wollen nur eins: hierbleiben, sich integrieren. Sie wissen, dass sie dafür den Hauptschulabschluss schaffen müssen, noch bevor sie 18 Jahre alt werden, denn normalerweise ist der Schulplatz nur für Minderjährige garantiert.
Gerade läuft die zweite Stunde, Gesellschaftskunde. Alessia Bonetti, die Klassenlehrerin, erklärt an der Tafel den Bundesrat, den Bundestag, die Parteienlandschaft und wie sie ineinandergreifen. Was im Unterricht vermittelt werde, sei viel mehr als nur der Stoff für die Hauptschulprüfung, sagt Bonetti: »Wir bringen den Schülern bei, was es bedeutet, in Deutschland zu wohnen. Was es hier für Regeln gibt und wie das Zusammenleben funktioniert«, sagt die 42-Jährige, die selbst aus Italien kommt. »Wenn ich das politische System in Deutschland nicht kenne, wenn ich nicht weiß, wer für mich genau was entscheidet und was
Titelbild: Ann Esswein - copyright