Doch, es gibt dumme Fragen!
Warum es schlau ist, sie trotzdem zu beantworten.
Wie, du weißt das nicht?
Hast du noch nicht davon gehört? Echt?!
Aber das war doch jetzt überall in den Medien!
Kommt dir das bekannt vor? Dann bist auch du schon mal dem Phänomen des Ignorance Shamings (etwa »Unwissen beschämen«) begegnet. Der Gesprächspartner reagiert auf eine Frage irritiert, verständnislos, genervt oder sogar herablassend. Durch die Wissens-Kluft »Ich weiß etwas, das du nicht weißt« schließt er darauf, dass der Fragensteller entweder dumm oder ungebildet, mindestens aber desinteressiert
Vielleicht kennst du die Situation sogar von beiden Seiten: Weil du Angst hattest, für deine Frage belächelt zu werden, hast du sie gar nicht erst gestellt. Für unsere Gesellschaft ist es gefährlich, wenn wir vermeintlich dumme Fragen einfach abtun!
Lieber hast du wissend genickt und gelächelt oder dich dezent aus dem Gespräch ausgeklinkt – mit dem Gefühl »Hier habe ich nichts verloren«. Manchmal hast du so lang abgewogen, ob du eine Frage stellen »darfst« oder sie klug genug ist, dass das Thema an dir vorübergezogen war, als du dich endlich durchgerungen hattest, doch zu fragen. Auf der anderen Seite hast du bestimmt auch schon mal anderen das Gefühl gegeben, gerade eine peinliche Wissenslücke offenbart zu haben. Und dir eine entnervte oder herablassende Reaktion nicht verkneifen können.
Das ist ärgerlich für dich. Für unsere Gesellschaft ist es aber gefährlich, wenn wir vermeintlich dumme Fragen einfach abtun!
Titelbild: pixabay - CC BY-NC-ND 2.0