Hier gehen die Menschen zur Schule, denen der Staat nichts beibringen will
Das Schweizer Asylrecht wird immer schärfer. Diese autonome Schule kämpft dagegen an. Für Malek war sie die Rettung.
Draußen ist es bereits stockdunkel, doch im fünften Stock des ehemaligen Gebäudes der Zürcher Hochschule der Künste brennt noch Licht. Nur die dumpfen Schläge der Aikido-Klasse im Dachgeschoss erinnern daran, dass für die meisten Zürcher der Feierabend längst begonnen hat. In der Klasse »Deutsch-Konversation für Fortgeschrittene« hingegen herrscht noch volle Konzentration. Hier lernen Geflüchtete, besser Deutsch zu sprechen – der Grundpfeiler für die Integration. Auch an diesem Abend geht es aber längst nicht mehr nur um Vokabeln und Grammatik. Die Kursmoderatorin Anna Gonon bittet um Themenvorschläge. Mubarak, 37 Jahre alt und aus Eritrea, spricht mit leiser Stimme; bevor er ansetzt, scheint er jedes Wort einmal abzuwägen:
Ich will über die Zukunft sprechen.

Mubaraks Flucht führte ihn von seiner Heimatstadt in Eritrea über den Sudan nach Tripolis und von dort
Im Sommer 2015 gab er in der
Titelbild: Isabelle Daniel - copyright