Warum es gut ist, dass auch du abergläubisch bist
Ich glaube nicht an Hokuspokus und halte mich für ziemlich rational. Trotzdem sieht auch mein Gehirn Dinge, die nicht da sind.
Die Karte liegt auf dem Mauersims, als ob sie jemand für mich dort hinterlassen hat. In gut lesbaren Druckbuchstaben steht der Name meiner Frauenarztpraxis auf der kleinen Visitenkarte. Seit Monaten schiebe ich den Kontrolltermin bei meiner Gynäkologin vor mir her, und dann das. Ausgerechnet neben dem von mir zufällig gewählten Tisch in einem meiner Lieblingsrestaurants liegt nun ihre Visitenkarte – und starrt mich förmlich an. Wenn das kein Zeichen ist …
Als ich sie kurz anfasse, um zu sehen, ob sie wirklich da liegt, muss ich über mich selbst lachen. So ein Quatsch! Ich glaube nicht an Zeichen und bin nicht abergläubisch!
Und trotzdem rufen mich mir nahestehende Menschen häufig an, wenn ich gerade an sie denke. Und trotzdem trage ich einen Glückskeks-Spruch in meinem Portemonnaie bei mir. Und trotzdem hatte ich bei Klassenarbeiten und Klausuren immer ein paar »Glücksbringer« vor mir auf dem Tisch platziert. Und trotzdem hängt über meiner Schlafzimmertür ein Hufeisen.
Ich mache all das, obwohl ich die »
Titelbild: NASA