Kann ich trotz des drohenden Klimawandels noch Kinder in die Welt setzen?
Seit Kurzem bin ich Vater und frage mich: Ist es noch vertretbar, Kinder zu haben? Die weltweiten Schülerproteste für Klimaschutz zeigen mir aber: Kinder sind nicht das Problem – sondern Teil der Lösung.
Jetzt ist sie da. Unsere frisch geborene Tochter liegt vor uns, schaut uns an mit großen Augen, strampelt und gluckst. Seit wenigen Wochen lebt sie auf dieser Welt, und doch fühlt es sich an, als wäre sie schon immer da gewesen.
Für unsere Tochter reiht sich in diesen ersten Wochen ihres Lebens eine Herausforderung an die nächste: sich mit der Schwerkraft vertraut machen, Kälte und Hunger kennenlernen. Die Organe in Betrieb nehmen, das Trinken lernen und immer Neues sehen, hören, riechen und fühlen.
Als sie da so schlummert, schießt mir ein Gedanke durch den Kopf: War das alles ein Fehler?
Auch für uns ist diese Zeit herausfordernd: Wir müssen lernen, den Winzling richtig anzupacken. Verstehen, was er braucht, wenn er schreit. Mit viel zu wenig Schlaf haushalten, den Besuch managen, noch mehr Besuch abwimmeln. Doch in erster Linie sind wir natürlich überglücklich und stolz.
Wieder so ein kurzer Moment: War es egoistisch, haben wir das Kind nur für uns gemacht?
Neu sind für uns auch die ständigen Sorgen: Auch in meinem Kopf schwirrt diese Frage schon lange herum – obwohl ich ihr bisher erfolgreich ausgewichen bin.
Geht es der Kleinen auch wirklich gut? Machen wir alles richtig? Und bleibt auch unsere Beziehung nicht auf der Strecke?
Es gibt allerdings eine noch grundlegendere Frage, die sich nicht nur uns, sondern immer mehr Eltern und all denen stellt, die es werden wollen. Auch in meinem Kopf schwirrt diese Frage schon lange herum – obwohl ich ihr bisher erfolgreich ausgewichen bin. Doch das geht jetzt nicht mehr. Die Frage lautet:
Kann ich es überhaupt verantworten, trotz Klimawandel und Öko-Kollaps Kinder in die Welt zu setzen?
Können wir diese Verantwortung tragen?
Bei einer
Titelbild: Valeria Zoncoll - gemeinfrei