Hübsche Veggie-Burger auf Instagram: Kann das die Welt wirklich besser machen?
Diese Öko-Influencerinnen sagen Ja und erklären, warum auch die Natur gutes Marketing braucht.
Veganer Kuchen, Jutebeutel und Vintage-Jeansjacke: In sozialen Medien präsentiert sich Nachhaltigkeit seit ein paar Jahren als Lifestyle. Ethisch leben in lässig. Lange hatten Nachhaltigkeits-Bestrebungen ein Imageproblem. Viele Menschen dachten dabei unweigerlich an fades Essen, Gastautorin Carmen Maiwald schreibt hier über nachhaltige Mode langweilige Kleidung und jede Menge Verzicht. Mittlerweile entstehen im Internet Gegenbilder zum Öko, der keinen Spaß mehr am Leben haben kann. In sozialen Medien gibt es ein Vorbild für jeden: Leistungssportlerinnen, Beauty-Gurus, Modebegeisterte, Hobbyköche … – jetzt eben auch in Grün. Umweltschutz wird gut konsumierbar verpackt und nicht selten anhand von Produkten verkauft.
Doch mit dem Blick auf diese schöne, grüne Welt stellt sich mir unweigerlich die Frage, was der sogenannte In diesem Video des Kochduos BOSH! bin ich zum ersten Mal auf den Begriff »Attraktivismus« gestoßen (Minute 4:11, englisch, 2018) »Attraktivismus« erreichen kann. So bezeichnet die Dieser Blogbeitrag auf TEDxVienna erklärt »Attraktivismus« (englisch, 2018) Autorin Victoria Moran den Ansatz, Menschen für eine gute Sache – in diesem Fall einen nachhaltigen Lebenswandel – zu gewinnen, indem jemand am eigenen Beispiel zeigt, wie großartig ein ökologisch rücksichtsvolleres Leben sein kann.
Reicht es, auf möglichst ansprechende Art und Weise öffentlich nachhaltig zu sein? Können Influencer ihre Gefolgschaft ohne explizite politische Nachricht und grundlegenden Wertewandel Peter Dörrie und David Ehl zeigen, wie Lebensmittelverschwendung in Zukunft vermieden werden könnte zu nachhaltigerem Handeln motivieren? Oder bleibt es ein oberflächlicher Nachahmungseffekt, der verpufft, wenn das nächste Vorbild um die virtuelle Ecke kommt?
Ich habe mit 2 Öko-Influencerinnen gesprochen, die sich ganz bewusst für Instagram und seine schöne Bildwelt entschieden haben, um Menschen zu erreichen.
Dasselbe, nur in Grün
Für Nachhaltigkeits-Influencer etablieren sich langsam alternative Selbstbezeichnungen wie »Ökofluencer« oder »Sinnfluencer«. Was sie gemein haben: Sie machen ihre privaten Konsum- und Verzichtsentscheidungen öffentlich, teilen ihren Lernprozess auf ihrer persönlichen Nachhaltigkeitsreise. Ihr erhobener Zeigefinger will nicht beschämen, sondern zeigt auf Alternativen und Lösungen. Und die sehen meistens ziemlich gut aus.