Diese künstlichen Inseln könnten das CO2-Problem lösen
Gleichzeitig würden sie die Welt mit Energie versorgen.
In Norwegen essen sie gerne Lachs. Im Rest der Welt auch. Um die große Nachfrage zu bedienen, bauen die Skandinavier seit einigen Jahren immer mehr Lachsfarmen in ihre Fjorde; so lässt sich das gesunde Filet günstig und reichlich produzieren.
Weil die Aquakultur inzwischen jedoch überhandnimmt und zu viele Antibiotika in den Fjorden landen, will das Land die Fischfarmen künftig auf die hohe See auslagern. Dort sollen die Tiere in autonomen Fischfarmen heranwachsen. Die Energie, die für die Aufzucht nötig ist, wird von schwimmenden Solarkollektoren bereitgestellt, die die Farmen ergänzen.
Diese Fischzucht-Inseln inspirierten jetzt den Materialforscher und Physiker Andreas Borgschulte und seine norwegischen Kollegen zu einer weiteren besonderen Idee: Wenn Solarzellen auf dem Meer Fischfarmen befeuern können – können sie dann nicht auch unseren globalen Energiehunger stillen?
In einer
Methanol ist aus 3 Gründen besonders geeignet für das System Sonneninsel:
- Methanol wird
- Methanol ist ein Brennstoff auf Kohlenstoffbasis, genau wie Öl, Benzin und Kerosin. »Unsere gesamte Infrastruktur ist bereits darauf ausgelegt«, so Borgschulte; Kultur und Gewohnheiten haben sich daran angepasst. (Man denke nur an die ewige Diskussion um die Reichweite von Elektroautos.) Es sei einfach herzustellen und auch vielfältig in seiner Anwendung, zum Beispiel lässt sich aus Methanol auch
- Zuletzt ist Methanol ein hervorragender Energiespeicher, es konserviert viel Energie auf engem Raum – wie es fossile Brennstoffe eben auch tun.
Die Solarinseln könnten der Menschheit neben ihrer Funktion als globale »Tankstelle« sogar noch einen zweiten Dienst erweisen, der in Zukunft sehr wichtig werden wird:
Dass die Solaranlagen auf dem Ozean liegen, hat laut Borgschulte auch einen entscheidenden politischen Vorteil: »Das Meer gehört niemandem. Wie bei Offshore-Windparks und Stromtrassen – oder eben den Aquafarmen – stört sich niemand daran, weil ihm die Sicht ›verschandelt‹ wird.«
Klingt alles ziemlich utopisch? Das Team um Borgschulte hat in seinen Plänen nur Technik zugrunde gelegt, die es tatsächlich gibt. »Das meiste davon kann man im Prinzip heute schon so bestellen.« Es spricht also wenig dagegen, dass wir eines Tages so selbstverständlich Sonnensprit vom Pazifik tanken, wie wir heute Seelachs aus norwegischer Aquakultur verspeisen.
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Titelbild: c: NOVATON AG - copyright
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