Warum Menschen so gern Feste feiern

Partys halten nicht nur gesund, sondern auch Gemeinschaften zusammen. Und das sind nur 2 der Gründe, warum du an Silvester die Sau rauslassen solltest.

31. Dezember 2019  –  8 Minuten

A little party never killed nobodyFergie

Oder doch? Als Archäologen eine kleine Höhle im Norden Israels entdeckten, stießen sie zumindest auf etwas, das einem Reptilienfriedhof glich: Knochen und Panzer von 71 Schildkröten waren in der Höhle verstreut. Auch das Gerippe eines Auerochsen und einige weitere tierische Überreste fanden die Forscher. Was war hier passiert?

Die Archäologinnen sind sicher: Vor 12.000 Jahren hat hier eine wilde Party stattgefunden. Allein das Schildkrötenfleisch hätte gereicht, um 35 Menschen satt zu bekommen. Weil Schildkröten zur damaligen Zeit selten waren und Auerochsen gefährlich, muss es für die Menschen ein enormer Aufwand gewesen sein, die Zutaten für das Fest zu besorgen. Zugegeben, der Anlass für die Feier war nicht gerade fröhlich: Die Steinzeitmenschen hatten kurz vor dem Festmahl eine

Bei Archäologen löste die urzeitliche Trauerfeier Jahrtausende später dann umso größere Freude aus, denn die Überreste des Schildkrötenbuffets gehören zu den frühesten Zeichen menschlicher Feiern.

Die gelegentlichen Feten halfen unseren Urahnen vermutlich dabei, mit den Konflikten zurechtzukommen, die ihr neuer Lebensstil mit sich brachte. Damals wandelten sich die Menschen langsam von umherziehenden Jägern und Sammlern zu Bauern, die an einem Ort verweilten. Da konnte einem der Nachbar schon mal auf den Keks gehen. Wer gemeinsam trinkt, tanzt, lacht und singt, löst Konflikte am nächsten Tag friedlicher und vergisst seinen Ärger für eine Weile – das galt für den steinzeitlichen Leichenschmaus genauso wie für die heutige Weihnachtsfeier mit den Bürokollegen.