Wie viele Waschmaschinen, Smartphones oder Schulranzen können die Deutschen in einem halben Jahr kaufen? Möglichst viele, wenn es nach der Regierungskoalition geht, die Mitte der Woche beschlossen hat, vorübergehend die Mehrwertsteuer zu senken. 20 Milliarden Euro stellt sie für die hoffentlich exzessive Konsumparty bereit, die der heimischen Wirtschaft einen kräftigen Schubser aus dem Coronakonjunkturtief verschaffen soll.
Ob wir Bürger:innen diesen Köder schlucken werden und ob der erhoffte Effekt im neuen Jahr wieder verpuffen wird, mag niemand vorherzusagen – auch nicht der Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo-Institut) Clemens Fuest.
Doch die Sorgen sind unnötig, denn es gibt eine einfache Lösung für dieses Problem:
Lasst die Mehrwertsteuer einfach da, wo sie hingehört: unten!
Ob bewusstes Kalkül oder »aus Versehen«: Nach Jahrzehnten von Steuererleichterungen für Superreiche und der damit einhergehenden Schröpfung der unteren und mittleren Gesellschaftsschichten ist nun – wie aus dem Nichts – eine sozial gerechte Maßnahme möglich. Warum das so ist?
Mit Illustrationen von Doğu Kaya für Perspective Daily
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