Das sind die 3 Coronalektionen für den Journalismus der Zukunft
Zu schnell, zu kurzsichtig und selten auf Augenhöhe: Die Pandemie hat die Schwachstellen klassischer Medien offengelegt. Konstruktiver Journalismus zeigt, wie es besser geht.
Nein, die Coronapandemie hat nicht alle gleich getroffen. Während sich manche im Homeoffice Infektionsrisiken nahezu komplett entziehen konnten, mussten andere draußen den Betrieb aufrechterhalten: in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Supermärkten, im öffentlichen Nahverkehr.
Familien waren anders betroffen als Singles, Menschen mit Vorerkrankungen anders als solche ohne, Arme anders als Wohlhabende. Und doch gab es eine Gefühlslage, die während der Pandemie wohl alle teilten: eine enorme Verunsicherung. Wie gefährlich ist das Virus wirklich? Welche Maßnahmen können schützen? Und was bedeuten all die neuen Zahlen und Begriffe, die auf einmal durch den medialen Raum schwirren und von denen offenbar so viel abhängt?
»Verunsicherung war die bestimmende Gefühlslage während der Pandemie«
Die Aufgabe von Medien und Journalismus ist es zu informieren – und zwar auf eine Art und Weise, die Orientierung ermöglicht, Verantwortlichkeiten offenlegt und Handlungsoptionen aufzeigt. In Zeiten der Unsicherheit ist das besonders wichtig – und in den vergangenen 16 Monaten leider nicht immer gut gelungen. Während der Krise zeigten sich 3 Schwachstellen des »klassischen« Journalismus besonders deutlich. Gut, dass der Konstruktive Journalismus schon längst Lösungen parat hat.
1. Wir rücken Prozesse in den Vordergrund, nicht Personen
R-Wert, Inzidenzen, exponentielles Wachstum – gerade zu Beginn der Pandemie waren die Schlagzeilen voller Begriffe, die viele Menschen nicht einordnen konnten, zumindest dann nicht, wenn sie kein einschlägiges Studium absolviert hatten.
Mit Illustrationen von Doğu Kaya für Perspective Daily