Deine Krankenversicherung wird bald teurer. Sollten wir jetzt die Private abschaffen?
Das Gesundheitswesen steht vor einer riesigen Finanzierungslücke. Karl Lauterbach hat sie vorerst gestopft – indem er den Großteil der Bürger:innen im kommenden Jahr zur Kasse bittet. Doch das müsste nicht sein, wenn er die Kosten endlich fairer verteilen würde.
Es gibt Momente als Journalist, in denen die eigene Arbeit von der Realität überrollt wird. Ich steckte gerade mitten in der Recherche zur privaten Krankenversicherung, als sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor die Kameras stellte und schlechte Nachrichten
Die Bundesregierung hat die Finanzen der gesetzlichen Krankenkassen in einem sehr schwierigen Zustand vorgefunden. Wir kämpfen mit einem historischen Defizit von 17 Milliarden Euro.
Lauterbach habe dieses Defizit im Wesentlichen von seinem Vorgänger Jens Spahn geerbt, größer geworden sei es durch seine Politik nicht. Tatsächlich klaffte schon 2021, im zweiten Jahr der Pandemie, eine Lücke von 14 Milliarden Euro. Die wurden damals mit einem Steuerzuschuss aus der Staatskasse gestopft.
Dazu ist der heutige Finanzminister Christian Lindner (FDP) zwar noch einmal übergangsweise bereit. 2023 aber, wenn die selbstverordnete Schuldenbremse wieder greifen soll und der Staat daher kaum noch Kredite aufnehmen kann,
Als Lösung will Gesundheitsminister Lauterbach nach eigener Aussage die Einnahmen für die gesetzliche Krankenversicherung steigern.
Mit Illustrationen von Frauke Berger für Perspective Daily