5 Nachrichten, die unsere Zukunft positiv verändern können
Diesmal dabei: Die EU ebnet den Weg für europaweite Mindestlöhne, der Weltschwimmverband zieht ein rassistisches Verbot zurück und ein neuer Bluttest kann die Krebsdiagnose deutlich verbessern.
Nicht immer schaffen es die Themen, über die wir Woche für Woche stolpern, direkt in einen eigenen Artikel. Vorenthalten wollen wir euch diese Entwicklungen, Geschichten und Ereignisse aber auch nicht. Deshalb berichten wir hier sonntags kurz und knapp über 5 Themen, die uns als Redaktion beschäftigt haben.
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Wichtiger Durchbruch in Richtung eines europäischen Mindestlohns
von Chris VielhausDas Wort »Krise« ist derzeit allgegenwärtig – und lässt viele mit einem erdrückenden Gefühl zurück. Doch jede Krise birgt nicht nur Gefahren, sondern auch Chancen auf Veränderungen. Das wussten bereits die alten Griech:innen. Der Begriff Krise geht nämlich auf das griechische Wort »krisis« zurück, das keine ausweglose Lage beschreibt, sondern den Höhe- oder auch Wendepunkt einer gefährlichen Situation. Ist die Talsohle erreicht, muss es irgendwann auch wieder aufwärts gehen.
Das beweist im Moment zum Beispiel das EU-Parlament. Dieses hat am vergangenen Mittwoch mit überwältigender Mehrheit von 505 »Ja«-Stimmen gegenüber 92 »Nein«-Stimmen für eine gemeinsame EU-Mindestlohnrichtlinie gestimmt. Ein Durchbruch,
So soll ein angemessener Mindestlohn aussehen
Wichtig: EU-Richtlinien können die Mitgliedstaaten nicht zwingen, sofort höhere Mindestlöhne anzuwenden. Dennoch geben sie wichtige Orientierungspunkte für die Nationalstaaten vor, um nationales Recht zu schaffen. Jedoch kann die neue Richtlinie die 6 Länder der EU, die keinen Mindestlohn haben (dazu zählen Dänemark, Finnland, Italien, Österreich, Schweden und Zypern), nicht dazu verpflichten, einen solchen einzuführen. Diejenigen Länder, die einen Mindestlohn haben, sollen aber künftig sicherstellen, dass dieser »angemessen« ist. Angemessen sei laut Richtlinie mindestens 50% des Bruttodurchschnittslohns. Eine Marke, die Deutschland mit dem neu eingeführten Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde gerade so erfüllt.
Deutschland außen vor gelassen, hat die Richtlinie konkret zur Folge, dass bis zu 25 Millionen Arbeitnehmende in der EU bis zu 20% mehr verdienen werden als zuvor. Profitieren könnten vor allem Frauen, die überdurchschnittlich häufig zu geringen Löhnen beschäftigt werden, womit die Richtlinie
Endlich sind Afrohaar-Badekappen für Profischwimmer:innen zugelassen
von Alicia MüllerEs ist schon fast zu absurd, um es zu glauben: Der Weltschwimmverband FINA
Die breiteren Kappen sollen, wie übliche Badekappen, Haare aus dem Gesicht halten, die Schwimmer:innen besser durch das Wasser gleiten lassen und das Haar vor dem chemiebelasteten Wasser schützen. Afrohaare können besonders stark durch das Natriumhypochlorit im Wasser angegriffen werden.
Der strukturelle Rassismus, der heute noch im Profisport vorherrscht, zeigt sich etwa in der noch bis vor Kurzem verbreiteten Vorstellung einer Art Wundergens. Dieses solle angeblich für den sportlichen Erfolg
Der Umgang der FINA mit den Afrohaar-Badekappen ist symptomatisch für den hauptsächlich weiß geprägten Schwimmsport. Ein solches Verhalten kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass
Dieser neue Bluttest kann die Diagnose von Krebs deutlich verbessern
von Désiree SchneiderDiese Woche gibt es gute Nachrichten aus der Krebsforschung: Ein neuer Bluttest ist dazu in der Lage, verschiedenste Krebsarten schnell zu erkennen, und kann so frühzeitigere Behandlungen ermöglichen. Der Faktor Zeit ist hier entscheidend. Denn je früher ein Tumor entdeckt wird, desto höher ist die Chance auf Genesung. Forschende haben jetzt einen neuartigen Test vorgestellt, der das im Blut zirkulierende Genmaterial von bösartigen Zellen von 50 verschiedenen Tumorerkrankungen erkennen soll. Und das auch noch
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Nicht alle Menschen sollten eine Krebsvorsorgeuntersuchung machen, denn sie kann mehr Schaden anrichten als der Krebs selbst. Warum und welche Vorsorgeuntersuchungen wirklich wichtig sind, erklärt Chris Vielhaus in diesem Text:
Weltweite Investitionen in erneuerbare Energien erreichen neue Rekorde
von Corinna CerrutiWenn Gas und Kohle teuer sind, was kann dann rentabler sein, als Energie aus Luft, Sonne und Wasser zu gewinnen? Im Grunde nichts. Diese Ansicht teilen inzwischen immer mehr Menschen mit dem nötigen Kleingeld. Denn die weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien erreichten in der ersten Hälfte dieses Jahres einen neuen Rekord: 226 Milliarden US-Dollar. Das sind 11% mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Anstieg zeigt, wie attraktiv die Geldanlage in erneuerbare Technologien geworden ist, und kann damit mehr Menschen dazu verleiten, ihr Geld in die Branche zu investieren.
Laut dem neuesten
Im Detail: Investor:innen haben 120 Milliarden US-Dollar in neue große und kleine Solarprojekte gesteckt, 33% mehr als im ersten Halbjahr 2021. Unterdessen stieg die Projektfinanzierung für Windenergie um 16% auf 84 Milliarden US-Dollar. Die gestiegenen Materialkosten für Stahl und Polysilikon, den wichtigsten Rohstoff zur Produktion von Solarzellen, sowie Lieferengpässe durch gestörte Lieferketten haben der Investitionsfreude keinen Abbruch getan. Das meiste Geld für Solartechnologie kam, wie auch in den Jahren zuvor, aus China, gefolgt von den USA.
Immer mehr Journalist:innen fordern eine bessere, lösungsorientiertere Klimaberichterstattung
von Désiree SchneiderEin Artikel über anhaltende Rekordhitze wird mit Eiscreme- und Freibadfotos bebildert, im Wetterbericht wird mit keinem Wort der menschengemachte Klimawandel als Ursache erwähnt, Dürren und Überschwemmungen werden als Einzelnachrichten ohne erklärenden Kontext rausgehauen. Solche Darstellungen verzerren den Blick der Menschen auf die Klimakrise.
Ich glaube, dass diese positive Darstellung von Hitze vom Framing her psychologisch fatal ist, weil das auch suggeriert: Es ist deine individuelle Schwäche, wenn du dich jetzt gerade nicht nach Baden fühlst, sondern nur noch mit ausgestreckten Armen und Beinen auf dem Bett liegen willst, weil es so heiß ist.
Mit dieser verzerrten Berichterstattung soll in Zukunft Schluss sein. Die Medien (und auch die Politik) sollen die Klimakrise als das zeigen, was sie ist: eine schnell voranschreitende Krise, die
Weltweit setzen sich immer mehr Journalist:innen für eine realistischere Darstellung ein. Mehr als
Redaktionelle Bearbeitung: Désiree Schneider
Mit Illustrationen von Frauke Berger für Perspective Daily