Das sind keine »Kopftuch-Proteste« im Iran!
Nach dem Tod von Jina Mahsa Amini im Iran folgte ein weltweiter Aufschrei. Unsere Autorin unterstützt die Solidarität. Doch sie hat das Gefühl, von ihr werde nun erwartet, das Kopftuch abzulegen. Warum nicht ein Stück Stoff das Problem ist, schreibt sie in ihrem Kommentar.
Eine
Nun sehe ich Frauen im Iran ihr Kopftuch verbrennen. Und der Aufschrei kommt von allen Seiten: Von Frauen aus aller Welt, die sich mit den Iranerinnen solidarisieren und für deren Freiheit einstehen. Aber auch von Islamkritiker:innen, die
»Der Aufschrei richtet sich auch gegen mich.«
Die Kritik richtet sich nicht nur gegen ein autoritäres Regime, das religiöse Symbolik instrumentalisiert, um Frauen zu unterdrücken. Der Aufschrei richtet sich auch gegen mich. Gegen eine gläubige Muslima, die das Kopftuch in Deutschland selbstbestimmt trägt.
Viele erwarten von mir, dass ich es nun solidarisch niederlege. Um Solidarität mit all den Frauen zu zeigen, die schon seit 40 Jahren unter der
Doch den meisten Menschen in Deutschland ist nicht bewusst, dass diese Frauen nicht gegen die islamischen Werte kämpfen. Sie kämpfen für ihre Entscheidungs- und Redefreiheit. Sie kämpfen für einen Staat, der Frauen nicht kontrolliert und unterdrückt. Sie kämpfen gegen Gewalt und
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