Hemd aus, Jogginghose an: Wie eine neue Generation den Arbeitsdresscode verändert
Das Arbeiten im Homeoffice hat Anzughose und hohe Schuhe durch bequeme Kleidung ersetzt. Früher gab es den »Casual Friday«, jetzt ist jeder Tag »casual«. Das könnte Auswirkungen auf unsere Leistung haben – und verrät viel über eine neue Einstellung zur Arbeit.
Während meines Praktikums in der Pressestelle des französischen Élysée-Palasts war ich überwältigt von dem Prunk, der sowohl die Räume als auch die Mitarbeitenden schmückte. In nahezu jedem Raum hing Emmanuel Macron in einem vergoldeten Bilderrahmen an der Wand – natürlich in einem schicken Anzug.
Doch ich fühlte mich sehr unwohl in der engen Bluse und dem neu gekauften Blazer, der so gar nicht meinem Stil entsprach. Statt mich auf die Arbeit zu konzentrieren und die spannenden Eindrücke aufzusaugen, war ich damit beschäftigt, meine Kleidung zurechtzurücken – meine Bluse sollte bloß nicht aus der Hose rutschen. Auch wenn es keine vorgeschriebene Kleiderordnung gab, hatte ich das Gefühl, mich »schick« anziehen zu müssen, denn alle waren formell gekleidet. Aber warum? Macht ein elegantes Businessoutfit meine Arbeit besser?
Wie Kleidung unsere Arbeit beeinflussen kann
Der amerikanische Sozialpsychologe Adam Galinsky und der deutsche Gastforscher Hajo Adam haben im Jahr 2012 verschiedene Experimente durchgeführt, um
Mit Illustrationen von Claudia Wieczorek für Perspective Daily
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