Frühere Gesellschaften sind daran zerbrochen. Passiert uns jetzt dasselbe?
Von den Maya bis zu den alten Grönländer:innen – gewisse Verhaltensweisen haben dazu geführt, dass manche Zivilisationen ausgestorben sind. Auch wir teilen sie. Wir können aber lernen, diesem Schicksal zu entkommen.
Wenn Professor Jared Diamond in seinen Vorlesungen erklärt, wie frühere Völker, etwa die Maya oder die alten Grönländer:innen, an ihrer Umweltzerstörung zugrunde gegangen sind, stellen die Studierenden immer dieselbe Frage: »Aber warum haben sie nicht rechtzeitig etwas dagegen getan? Haben sie das nicht kommen sehen?«
Der Evolutionsethnologe Diamond erklärt dann, dass 2 Faktoren dazu führen könnten, dass eine Zivilisation an ihren selbstgemachten Problemen zerbreche. Erstens: Wenn sich die flüchtigen Interessen von Entscheidungsträger:innen mit langfristigen Vorteilen für die Gesamtbevölkerung beißen. Zweitens:
Beides gilt auch noch heute im 21. Jahrhundert. Wir wissen, wir müssten etwas gegen den Klimawandel oder die wachsende Demokratiefeindlichkeit tun. Und trotzdem handeln wir oft so, als gäbe es kein Morgen. Die Konsequenzen dieser Krisen spüren vor allem die, die wenig zu sagen haben. Entscheider:innen, vor allem im Globalen Norden, sind weniger von Naturkatastrophen und Dürre betroffen. Und verfolgen oft eine Agenda, die sich nur für ihre Wiederwahl in wenigen Jahren lohnt.
Wir stecken in der Kurzfristigkeit fest. Aber warum handelt die Politik so? Warum denken wir so viel an das, was unmittelbar vor uns steht, aber selten an das, was die Generationen nach uns erwartet? Und wie können wir das ändern?
Titelbild: Claudia Wieczorek | Foto: Alex Ramon - copyright