Dieses Tabu betrifft die Hälfte der Bevölkerung. So brechen wir es!
»Wechseljahre« – das klingt unsexy, nach Altwerden und Endlichkeit. Doch nun kommen sie in die Öffentlichkeit und auf die politische Agenda. Auch Unternehmen erkennen, dass sie ihre Mitarbeiterinnen in dieser Lebensphase unterstützen sollten.
Als ich meine Mutter fragte, was für sie das Schwierigste an ihren Wechseljahren war, antwortete sie: »Mitten in der Konferenz in Schweiß auszubrechen und alle merken es, aber keiner sagt etwas.«
Obwohl rund die Hälfte der Bevölkerung früher oder später in diese Lebensphase kommt, galten die Wechseljahre lange Zeit wahlweise als »Frauenthema« oder als Nischenthema ohne gesellschaftliche Relevanz. In vielen Kontexten sind sie noch immer etwas, worüber »man nicht spricht«, schon gar nicht mit Männern.
Doch seit einigen Jahren ist vieles im Umbruch. Schritt für Schritt lassen die Wechseljahre ihr Schattendasein hinter sich. Das ist wichtig, denn rund 9 Millionen Frauen und
Es handelt sich um die Jahre vor und nach der Menopause, dem Moment
2/3 der Frauen leiden darum während der Wechseljahre unter körperlichen und psychischen Beschwerden. Hitzewallungen, Schlafprobleme, Gelenkschmerzen, Trockenheit der Vagina, eine verringerte Libido, Inkontinenz, Erschöpfung und Depressionen sind nur einige davon. Die Symptome dauern im Schnitt 7–8 Jahre an. Oft haben Frauen in dieser Lebensphase außerdem pubertierende Kinder oder pflegebedürftige Eltern. Viele treten angesichts dieser Belastungen im Beruf kürzer oder hören ganz auf, zu arbeiten.
Mit Illustrationen von Frauke Berger für Perspective Daily