Nur Krieg und Krisen im Nahen Osten? Von wegen!
Eine »Oase des Friedens«, die kaum jemand kennt. Was der Oman anders macht und warum es wichtig ist, dass Medien auch darüber berichten.
Über dem Markt von Maskat, der Hauptstadt des Oman, liegt der Duft von frischen Datteln und Gewürzen. In den Gassen drängen sich Männer und Frauen in bunten Tüchern zum Markt, in die Moschee und zur Arbeit. Im Osten des Landes verschmelzen goldene Sanddünen mit grünen Oasen, und schroffe Gebirgszüge gehen in idyllische Küstenlandschaften über. Im Meer springen Delfine, an den Stränden vergraben Meeresschildkröten ihre Eier im Sand, in den Gärten reifen Granatäpfel, Aprikosen und Rosen.
Der Oman scheint ein Idyll im Nahen Osten zu sein. Und doch: Spricht man in Deutschland von dem Golfstaat, erntet man oft eher zögerndes Schulterzucken oder leere Blicke. Robert Chatterjee, Nahostexperte und stellvertretender Chefredakteur des Nahost-Fachmagazins Zenith, bringt es auf den Punkt:
Wenn du eine Umfrage auf der Straße machst und Menschen fragst, was sie vom Oman denken, dann wird ihnen im Zweifelsfall vielleicht gar nichts einfallen zum Oman. Aber: Zumindest wird ihnen nichts Negatives einfallen.
Ein Land, das kaum auffällt – nicht einmal negativ –, das ist vor allem für diese Region bemerkenswert. Denn wer keine Verbindungen zum Nahen Osten hat, der denkt bei diesem Stichwort vermutlich eher an Krisen und an Menschen, die aufgrund eines Krieges aus ihrer Heimat fliehen und ein ganzes Leben zurücklassen müssen.
Keine Konflikte und kein Krieg, das heißt für Medien auch: keine großen Schlagzeilen, keine Nachrichten-Ticker, keine Breaking News. Und so unterscheidet sich die deutsche Berichterstattung über den Oman grundlegend von dem, was wir sonst aus der Region hören: von einem
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