Merz hat recht: Leistung muss sich lohnen!
Doch harte Arbeit reicht nicht, um es nach oben zu schaffen. Wie wir den Grundstein für eine Leistungsgesellschaft legen, die ihren Namen verdient.
Der deutsche Normalzustand in den letzten Jahrzehnten sah in etwa so aus:
Krank? Ärzt:innen behandeln dich in der Praxis um die Ecke
Hungrig? Mitarbeiter:innen im Discounter füllen die Regale für dich mit Waren, die zum Teil lange Transportwege hinter sich haben – und unterwegs durch die Hände vieler anderer arbeitender Menschen gewandert sind.
Gelangweilt? Paketbot:innen hasten mit Sackkarren voller Kartons durch die Städte und liefern dir Bücher, Konsolen oder
In der Regel bekommst du davon nichts mit. Auch nicht von den Bedingungen, unter denen all diese Menschen arbeiten.
Dass diese Dinge nicht so selbstverständlich sind, wie sie uns lange Zeit erschienen, ist spätestens seit der Coronakrise klar. Dazu kommt, dass diese Dinge von Menschen ermöglicht werden, die sich trotz harter Arbeit meist weit unten in der Einkommensskala befinden.
PD-Classic
Dieser Artikel erschien zuerst im April 2020. Vor Neuveröffentlichung haben wir den Text und seine Quellen noch einmal gründlich überprüft und in Teilen überarbeitet.
Unbewusst übersehen wir alle leicht die Leistung hinter der Tätigkeit anderer, die wir als selbstverständlich hinnehmen. Genauso unbewusst gehen wir aber auch davon aus: In der Leistungsgesellschaft wird schon dafür gesorgt, dass jede:r den Wert ihrer oder seiner Leistung irgendwie ausgezahlt bekommt – in Geld,
Wie rücken wir es wieder gerade? Wir müssen endlich benennen, wer in dieser Gesellschaft eigentlich was leistet – um an einer Leistungsgesellschaft zu arbeiten, die den Namen auch verdient.
Um zu verstehen, wie elementar bestimmte Berufsgruppen für unser tägliches Leben sind, reicht es, wenn diese Menschen eines tun: nichts. Genau das lernten die Bürger:innen New Yorks schon vor über 50 Jahren.
Mit Illustrationen von Doğu Kaya für Perspective Daily