Vielleicht hilft es, wenn wir die Beleuchtung heller machen? Das dachte sich 1924 das Management der einem riesigen Komplex aus Fabriken am Stadtrand von Chicago, in dem zeitweise bis zu 45.000 Menschen arbeiteten. Das Ziel hinter ihrer Frage war, die Arbeiter zu mehr Leistung anzutreiben. Dabei ahnten sie nicht, dass ihre Antworten die Geschichte der Psychologie maßgeblich beeinflussen würden. Und sie einen wichtigen Anstoß dafür geben würden, dass wir uns in den kommenden Jahrzehnten immer wieder fragen würden: Verhalten sich Menschen unter Beobachtung anders?
Der unerwartete Effekt
Die Hawthorne-Werke waren wie eine Stadt in der Stadt, mit eigenem Krankenhaus, Postbüro und Schulen. In den 1920er-Jahren waren Arbeiter gemäß dem Geist der industriellen Revolution nichts weiter als die Zahnrädchen im Getriebe des großen Ganzen. In der Theorie konnte jeder einzelne Arbeitsschritt analysiert und dann optimiert werden.
Das Experiment mit der helleren Beleuchtung sollte dabei helfen, die Arbeitsleistung zu verbessern. Doch irgendetwas schien mit den Ergebnissen nicht zu stimmen.
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Han geht es um Verantwortung, denn unser Handeln hat heute mehr Einfluss auf das globale Geschehen als je zuvor. Sind wir darauf vorbereitet? Wie können wir überhaupt noch eine Übersicht über die komplexen Zusammenhänge bekommen? Fachlich reicht seine Perspektive als Wirtschaftswissenschaftler, Psychologe und Neurowissenschaftler vom Individuum bis hin zum globalen Handelssystem.