Hier gehen Kinder freiwillig ins Altenheim
Denn es gibt mehr als Kekse und Kleingeld: Was sie hier mitnehmen, können ihnen Eltern und Lehrer nicht geben. (In Kooperation mit ZDF | plan b)
Jeder, der schon einmal auf einer (harmonischen) Familienfeier war, weiß: Wenn die ganze Familie zusammen ist, blühen die Kinder auf. Mit Opa Lesen üben, gemeinsam Lieder singen und Abendessen nach Omas Rezept zubereiten. Gerade ältere Generationen haben den Kleinsten viel zu geben. Und bis vor ein paar Jahrzehnten war das noch selbstverständlich so.
Heute läuft das in vielen Familien anders ab. Als junge Erwachsene ziehen viele für Job oder Studium aus ihrem Heimatort weg. Für sie wird nicht nur der Kontakt zu den Eltern viel schwieriger – auch der eigene Nachwuchs ist damit oft Hunderte Kilometer von den Großeltern entfernt. Das macht nicht nur – ganz praktisch gesehen – die Betreuung der Kleinsten schwieriger, sondern sorgt auch für Sehnsucht nach Nähe bei allen Beteiligten. Der Austausch zwischen den Generationen wird so zum Ausnahmefall auf Geburtstagsfeiern und unterm Weihnachtsbaum.
Noch schwieriger wird es für Senioren, die nur noch eingeschränkt mobil sind. Schnell reduziert sich der Kontakt hauptsächlich auf Menschen der gleichen Altersgruppe, Einsamkeit droht.
Dabei gibt es für Groß und Klein viel zu gewinnen, wenn wir den Austausch zwischen den Generationen fördern – und das wurde inzwischen von Forschern der Evangelischen Hochschule Freiburg wissenschaftlich belegt. Die Pädagogin Dörte Weltzien hat im Rahmen ihrer Arbeit untersucht, was Kinder davon haben, wenn sie auf Menschen treffen, die so ganz anders sind als Mama und Papa.
Titelbild: plan b / ZDF - copyright