Der INF-Vertrag ist Geschichte. 3 Thesen, wie es jetzt weitergeht
Nein, ein neuer Atomkrieg ist keine davon.
Der Weltuntergang steht bevor. Diesen Eindruck gewinnt man jedenfalls, wenn man solche Sätze liest: Die russische Zeitung Wedomosti befürchtet eine »totale Demontage des globalen atomaren Sicherheitssystems«, die tschechische Pravo sieht uns »auf direktem Weg zurück zum
Nie zuvor hatten militärische Supermächte vereinbart, auf eine Waffengattung komplett zu verzichten
Nicht nur Journalisten sind in Sorge, seitdem am 1. und 2. Februar erst die USA, dann Russland die Aussetzung des
Heute wirken die Abrüstungsbewegungen zum Ende des 20. Jahrhunderts eher wie ein Luftholen vor dem nächsten Sturm.
Die USA beschuldigten Russland schon zu Obama-Zeiten, den Vertrag mit einer neu entwickelten Rakete zu hintertreiben, inzwischen sind auch NATO-Partner wie Deutschland der Ansicht, dass Russland den Vertrag schon länger verletzt hat. Unter Präsident Donald Trump folgte dann der endgültige Austritt aus dem Vertrag – nicht nur wegen Russlands Raketenaktivitäten, sondern auch, weil er hofft, China so zum Abrüsten zu bewegen. Anfang August, nach Ablauf der Kündigungsfrist, ist der INF-Vertrag endgültig Geschichte, und in ein paar Jahren werden die USA und Russland (wieder) hochmoderne Mittelstreckenraketen besitzen.
Da es aber nichts bringt, darüber in Panik zu verfallen, kommen hier 3 Thesen, die all die Schwarzmalerei mit ein paar Grautönen auflockern.
These 1: Unsere erste Sorge sollte nicht Europa gelten
Die damaligen Erzrivalen USA und Sowjetunion trafen sich in den 1980er-Jahren in der geografischen Mitte: Beide hatten ihre Bündnispartner in Europa, und beide richteten massenhaft Raketen mit Atomsprengköpfen auf die Partner des jeweils anderen, also die europäischen Mitglieder der NATO beziehungsweise des Warschauer Pakts. Diese Bedrohung minimierte der INF-Vertrag – da scheint die Angst logisch, dass mit dem Ende des Vertrages die Raketen zurückkommen. Schon läuft in Europa die politische Maschinerie warm,
Es wäre wieder etwas mehr Zündstoff im Pulverfass der europäischen Sicherheitsarchitektur
Allerdings haben die beiden einstigen Blockmächte andere Mittel gefunden, einander militärisch Paroli zu bieten – zum Beispiel
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