Hör mal: Zusammen können wir die Welt verändern
Der Podcast gegen die Weltuntergangsstimmung – aktuell, voller guter Nachrichten, zum Hören oder Lesen. Heute: Wenn Mama und Papa streiken, Hollywoods Bienenliebe, ein Arbeitsgesetz, das keiner aussprechen kann.
Wo finde ich gute Nachrichten? Die Antwort auf diese Frage ist der vollgut-Podcast. Einmal im Monat erzählen nun unsere Autorinnen und Autoren, welche guten und konstruktiven Nachrichten ihnen aktuell zu Ohren gekommen sind. Entwicklungen, die erst einmal gut klingen, wie die verkürzte Meldung
Folge verpasst? Hier findest du alle unsere vollgut-Podcasts.
Dann mal los. Dieses Mal hat »An die Arbeit!«-Autor Benjamin Fuchs seine Good News ausgepackt.
»Parents for Future«: Damit Kinder nicht für ihre Eltern haften
Die gute Nachricht
Nicht nur die Kinder, sondern auch ihre Eltern gehen auf die Straße, um für eine klimagerechte Gestaltung unserer Welt zu demonstrieren. »Parents for Future« nennen sie sich und sie sind bereits in
Was steckt dahinter?
Ob der Zyklon, der Mosambik im März dieses Jahres verwüstete und über 1.000 Menschen das Leben kostete, direkt auf den Klimawandel zurückzuführen ist, ist schwer zu sagen. Doch statistisch nehmen Katastrophen zu, die durch extreme Wetterphänomene ausgelöst werden,
Für den alljährlichen Klimabericht interessiert sich längst nicht mehr nur ein Fachpublikum. Spätestens seitdem die Schwedin Greta Thunberg mit ihrem Schulstreik jeden Freitag für eine klimagerechte Politik eintritt und damit die »Fridays for Future«-Demonstrationen lostrat, zeigen Zehntausende Schüler auf der Straße: Das Klima geht uns alle an! Viele Schulen reagieren unterstützend, andere drohen mit Strafen
Auch die Eltern in der Perspective-Daily-Redaktion stellen sich hinter die Forderung der Jungen,
Die Umweltproblematik wurde aufgeschoben. Es war immer klar: Die gibt es, aber wenn wir Müll trennen, wird es schon besser. So war der Spirit damals in den 90ern. Das war mein Eindruck.
Auch heute noch treibt das Schuldgefühl viele um, die nachhaltig leben wollen und dabei die Verantwortung auf ihren Schultern lasten fühlen.
Christchurch: Weltweite Solidarität
Die gute Nachricht
Nach dem Terroranschlag von Christchurch zeigen sich viele Menschen weltweit solidarisch mit den Opfern und ihren Angehörigen. Ein neues politisches und gesellschaftliches Narrativ entsteht, das die Opfer in den Vordergrund rückt.
Was steckt dahinter?
Das Freitagsgebet zur Mittagszeit ist für Muslime das wichtigste in der Woche, nicht nur wegen der wöchentlichen Predigt des Imams, sondern auch weil sich an diesem Tag die ganze Gemeinde versammelt, um gemeinsam zu beten. Als ein rechtsextremistischer Terrorist das am 15. März 2019 ausnutzte und 50 Menschen in 2 Moscheen in Christchurch erschoss, hatte das Freitagsgebet in anderen Teilen der Welt noch gar nicht begonnen.
Niemand sollte Schutz brauchen, wenn er oder sie zum Gebet geht, doch an diesem Freitag machten sich Nicht-Muslime auf, ihre Freunde, Nachbarn oder einfach nur Mitbürger beim Freitagsgebet zu schützen. In sozialen Medien ging das Foto vom Briten Andrew Graystone viral,
Eine Woche nach dem Terroranschlag stehen auch Neuseelands Bürger beisammen beim Freitagsgebet. 20.000 Menschen kommen zur Trauerfeier nach Christchurch und
Sie spricht zuerst von einem Terroranschlag, als Journalisten die Tat noch als einen »bewaffneten Überfall« kleinschreiben. Danach weigert sie sich, den Namen des Täters auszusprechen – zum einen, um die Opfer in den Vordergrund zu rücken. Zum anderen, um dem Täterkult entgegenzuwirken. Die Plattform, die sonst dem Terroristen gegeben wird, betreten Überlebende und Angehörige der Opfer: Sie geben Interviews und werden von neuseeländischen und internationalen Medien porträtiert.
Das Teilhabechancengesetz: Endlich wieder Arbeit
Die gute Nachricht
Ein guter Anfang: Ein Programm des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS),
Was steckt dahinter?
Mit einer Investition von
Mit dem vor 3 Monaten gestarteten Programm konnten bis dato 7.000 Langzeitarbeitslose
Das Programm des BAMS konzentriert sich auf den normalen Arbeitsmarkt und baut selbst noch einen sozialen auf. Darunter sind auch Jobs, die extra dafür geschaffen wurden, wie Instandhaltungsarbeiten in Städten.
Sie hätten zum Beispiel keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich Arbeitgeber ihre neuen Arbeitskräfte vom Staat finanzieren lassen, ihnen nach Ablauf der Zuschussfrist aber wieder kündigen. Das Teilhabechancengesetz ist sicher ein guter Anfang, doch es darf nicht nur dafür da sein, möglichst viele Langzeitarbeitslose in Arbeit zu bringen, sondern diese auch in gute und fair bezahlte Jobs zu vermitteln.
Titelbild: Folco / Unsplash - CC BY-SA 3.0