Dieser Mann hat Hunderte fiktiver Bewerbungen verschickt. Und eine Antwort erhalten
Unsere Vorurteile kosten Hunderttausende Menschen die Chance auf einen Job. Das hat der Ökonom Patrick Nüß auf unkonventionelle Art herausgefunden.
Der deutsche Arbeitsmarkt steht ziemlich gut da. Anders als in vielen anderen europäischen Ländern hat die Wirtschaft hierzulande Rückenwind und die Nachfrage nach Arbeit ist stabil. Das zeigt sich zum Beispiel an
In den vergangenen Monaten habe ich mehrere Artikel zu diesem Thema geschrieben, unter anderem zum
Dass diese Menschen trotz guter Wirtschaftslage keinen Job finden, wird ihnen meist selbst angelastet. Oft heißt es, Langzeitarbeitslose wären unzuverlässiger, weniger motiviert, kaum belastbar oder nicht so teamfähig wie Arbeitnehmer oder Kurzzeitarbeitslose. Hinzu kommen sogenannte
Patrick Nüß

Patrick Nüß hat nach einer Ausbildung zum Chemikanten Sozialökonomie, Wirtschaftswissenschaften und Volkswirtschaftslehre studiert. Derzeit schließt er seine Promotion im Programm für Quantitative Ökonomie in Kiel ab. Seine Forschungsschwerpunkte waren bisher die Effekte des Mindestlohns und die Stigmatisierung Langzeitarbeitsloser.
Bildquelle: privatDoch das ist nur ein Teil der Wahrheit. Denn noch etwas anderes erschwert es Langzeitarbeitslosen, zurück in den regulären Arbeitsmarkt zu finden: Vorurteile. Langzeitarbeitslosigkeit ist ein Stigma – wer einmal langzeitarbeitslos ist, hat es bei der Jobsuche schwer.
Und ironischerweise erschwert gerade die gute Konjunktur die Jobsuche für diese Menschen noch weiter – davon ist der Volkswirt und Sozialökonom Patrick Nüß überzeugt. Für das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung
Titelbild: John Schnobrich - CC0 1.0