Wie es gelingt, Stadtmenschen zurück aufs Land zu holen
Finsterwalde in Brandenburg hat das Rezept gefunden, um Rückkehrer anzulocken. Hier gibt es Jobs, gute Schulen und sogar schnelles Internet.
Nach einem ihrer ersten Arbeitstage in New York City bekommt Peggy Piepenkind, Tourismus-Kauffrau aus Lieblingswalde, eine Einladung ihrer Kollegen in das legendäre Musical Ellen’s Stardust Diner am Broadway. Während dort singende Kellner amerikanische Burger servieren, unterhalten sich die neuen Arbeitskollegen über deutsches Essen und deutsches Bier. Peggy Piepenkind berichtet von ihrem Lieblingsgericht, Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl, das typisch ist für ihre ostdeutsche Heimatregion.
»Oh, East Germany, you lived behind the wall«, schaltet sich der auf Rollschuhen fahrende Kellner ein. Nein, die Mauer sei durch Berlin verlaufen und Lieblingswalde liege weit davon entfernt, entgegnet Peggy Piepenkind. »Damn, so young and so much war in your environment«, sagt daraufhin der Kellner. Peggy sagt noch, dass sie eine glückliche Kindheit erlebt habe, ohne Krieg.
Doch sie weiß hier schon längst, dass sie ihrer Herkunft auch in New York nicht entkommen kann. Als sie ihrem Partner Ronny wenige Tage später am Telefon von einem längerfristigen Jobangebot in New York berichtet, sagt er: »Nein, Peggy. Du weißt doch, wir Landeier gehören nicht in die Metropolen. Du kannst es auch zu Hause schaffen.«
»Ich habe wenig Willkommenskultur erlebt.« – Stephanie Auras-Lehmann, Autorin und Gründerin der Willkommensagentur »Comeback Elbe-Elster«
Die Geschichte von Peggy Piepenkind, die die brandenburgische Provinz verlässt, um Karriere in New York zu machen und sich nach einem kurzen Aufenthalt dort entscheidet, wieder in ihrer Heimatstadt zu leben, ist eigentlich die Geschichte von Stephanie Auras-Lehmann, Autorin und Gründerin der
Mit Illustrationen von Doğu Kaya für Perspective Daily