Es geht auch ohne Mehrheit: So treffen Gruppen faire Entscheidungen
Im Podcast gegen die Weltuntergangsstimmung gibt es heute eine Anleitung für Konsensfindung. Außerdem fragen wir bei Fridays for Future nach, wie sie den aktuellen Klimastreik organisiert haben.
Als Juliane 6 Jahre alt war, hatten die Erzieherinnen in ihrem Kinderhort eine Idee: Die Gruppe könnte einen Nachtspaziergang unternehmen. Juliane war begeistert. Die anderen nicht. Entschieden wurde per Abstimmung – der Großteil der Gruppe war dagegen. Am Ende saß Juliane wütend auf der Treppe, es flossen Tränen.
Mal gewinnst du, mal verlierst du. Diese Tatsache hat Juliane – wie wir alle – schon früh gelernt. Wir lernen aber auch, Mehrheitsentscheidungen als fair zu akzeptieren. Wenn du schon einmal auf der Verlierer:innenseite warst (wie wahrscheinlich jede:r!), weißt du, wie bitter sich das anfühlen kann.
Nicht alle Entscheidungen, die wir in Gruppen fällen, sind ein Nullsummenspiel. Wenn du mit Freund:innen essen gehen willst, werdet ihr wahrscheinlich nicht in ein Steakhouse gehen, wenn die Mehrheit zwar Appetit auf ein gut durchgebratenes Stück Fleisch hat, jemand von euch aber Vegetarier:in ist. Wahrscheinlicher ist, dass ihr so lange Vorschläge hin und her schickt, bis ihr ein Restaurant gefunden habt, womit ihr alle einverstanden seid. Ihr sucht einen Konsens, weil ihr nicht wollt, dass jemand schmollend am Tisch sitzt oder gar nicht erst mitkommt. Darum, wie Gruppen gemeinsam entscheiden, ohne dass die Mehrheit über die Minderheit bestimmt, geht es heute im vollgut-Podcast.
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Titelbild: Dusan Semetana - CC BY-NC-ND 2.0