Warum auch Männer profitieren, wenn Frauen mehr verdienen
Oxford-Ökonomin Linda Scott hat den aussichtsreichsten Schlüssel gegen Armut gefunden. Im Interview erzählt sie, warum Gleichstellung kein Luxusprojekt ist – und wie ein Konsumstreik zu Weihnachten die Sache voranbringen könnte.
Eigentlich ist es gar nicht so schwer zu verstehen: Je mehr gut ausgebildete Frauen sich am Wirtschaftsleben beteiligen, desto besser für die Wirtschaft. Das Pro-Kopf-Einkommen wächst. Und obwohl sich das zunehmend durch Daten belegen lässt, haben Frauen überall auf der Welt mit struktureller ökonomischer Benachteiligung zu kämpfen. Diese Muster der Benachteiligung würden eine spezifische weibliche Schattenwirtschaft bilden, schreibt die Wirtschaftsprofessorin Linda Scott in ihrem Buch »Das weibliche Kapital«.
Entschiede sich die Weltgemeinschaft, die wirtschaftlichen Hindernisse für Frauen abzubauen, könnten wir in eine nie da gewesene Ära des Friedens und Wohlstands eintreten.
Linda Scott will zeigen, dass die Gleichstellung der Geschlechter kein Luxusprojekt reicher westlicher Länder ist, sondern vielmehr die Grundvoraussetzung, die vielversprechendste Waffe im Kampf gegen Armut.
Ein Gespräch über toxische Männlichkeit, Bonobos und Schimpansen – und darüber, was sich ändern könnte, wenn Frauen entscheiden, zu Weihnachten weniger zu konsumieren.
Mit Illustrationen von Doğu Kaya für Perspective Daily