Das sind die 6 Prinzipien des Konstruktiven Journalismus
Warum unser Journalismus gerade jetzt wertvoll ist und wie er die Welt ein Stück besser macht.
Rette Perspective Daily! Dazu haben wir Mitte Juni aufgerufen. Mindestens 2.000 neue Mitglieder brauchen wir, um unseren Journalismus auch
Doch welchen Mehrwert bietet unser Journalismus eigentlich – und wie können wir gemeinsam mehr Menschen davon überzeugen, dass 79 Euro für eine einjährige Mitgliedschaft gut investiertes Geld ist? In diesem Text servieren wir dir alle Argumente, die dafürsprechen.
Los geht es mit einer Begriffsklärung: Was genau ist Konstruktiver Journalismus?
Die 6 Leitprinzipien des Konstruktiven Journalismus
Konstruktiver Journalismus beschreibt nicht nur, was in der Welt schiefläuft, sondern zeigt zusätzlich mögliche Lösungen für bestehende Probleme auf und diskutiert diese (kritisch!). Die Idee ist vergleichbar mit konstruktiver Kritik: Dabei wird dem Gegenüber nicht nur mitgeteilt, welche Fehler gemacht wurden, sondern auch, was schon gut läuft und welche Verbesserungsmöglichkeiten es gibt.
Diese 6 Prinzipien leiten unseren Journalismus:
- Wir sind zukunftsorientiert! Unsere Beiträge enden nicht mit der Problembeschreibung. Bei jeder Recherche stellen wir uns die Fragen: Was jetzt? Wie kann es weitergehen? Doch eines ist selbstverständlich – wer nach Lösungen sucht, muss das Problem erst mal durchdrungen haben. Deshalb schreiben bei uns Autor:innen mit Fachwissen (unter anderem) über Gesundheit, Wirtschaft, Psychologie oder Politik.
- Wir sind lösungsorientiert! Welche Ansätze zur Milderung, Lösung und Vermeidung von Problemen gibt es bereits? Auf der Suche nach potenziellen Lösungen schaut Konstruktiver Journalismus nach links und rechts – in Forschungsinstitute, andere Länder oder auf Menschen, die für sich Mittel und Wege gefunden haben.
- Nicht immer existieren fertige Lösungen! Die eine perfekte Lösung steht selten parat. Wir wollen nicht suggerieren, dass es allgemeingültige Patentrezepte gibt, sondern die richtigen Fragen stellen, Perspektiven aufzeigen und andenken, wie mögliche Lösungen aussehen könnten.
- Wissenschaft bildet die Basis unserer Recherche! Die Diskussion über Lösungsansätze sollte – soweit möglich – eine wissenschaftliche Basis haben. Nur so kann gezeigt werden, ob eine Maßnahme oder Methode wirklich sinnvoll ist. Statt Meinungsmache oder »PR« für Einzellösungen berücksichtigen wir Forschungsberichte und Studien.
- Wir betreiben Ursachenforschung! Der Konstruktive Journalismus verschließt nicht die Augen vor den Problemen der Welt, sondern fragt nach Ursachen und Zusammenhängen: An welchen Stellschrauben können wir drehen? Wer hat die Macht, etwas zu ändern? Und in welchen historischen Kontext ist ein Problem eingebettet?
- Nichts muss bleiben, wie es ist: Zustände sind veränderbar! Der Konstruktive Journalismus nutzt Erkenntnisse der
Du willst tiefer in die Materie einsteigen? In diesem Artikel lernst du mehr darüber, welche psychischen »Nebenwirkungen« Journalismus oft hat und wie sie sich vermeiden lassen (Spoiler: Ein PD-Abo ist ein guter Anfang!).
Moment mal: Ist das nicht »Wohlfühljournalismus«, der die Welt rosa-rot malt?
Das warf uns zumindest so mancher Kollege vor, als wir 2016 das erste konstruktive Onlinemagazin in Deutschland gegründet hatten.
So fragte sich Heribert Prantl, damals Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung, in einem Kommentar: »Konstruktiver Journalismus: Meint das einen zuckrigen Journalismus? Einen, der den Leuten Honig ums Maul schmiert?« Hauptaufgabe des Journalismus sei es,
Das stimmt! Doch was das angeht, versagt Journalismus oft. Besonders eindrucksvoll zeigt das der »Ignoranz-Test« der schwedischen Gapminder-Stiftung. Er umfasst aktuell 13 Fragen, die sich auf langfristige globale Entwicklungen beziehen – zum Beispiel der Kindersterblichkeit,
Egal in welchem Land der Test bisher durchgeführt wurde, die Ergebnisse sind überall ähnlich: Viele Menschen haben
Du möchtest mehr darüber erfahren, wie ein negatives Weltbild entsteht? Dann lies jetzt diesen Text:
Der negativ verzerrte Blick auf den Teil der Welt, der jenseits unseres direkten Erlebens liegt, ist das Ergebnis eines Journalismus, für den »bad news« »good news« sind. Der auf schnelle Klicks zielt, zuspitzt und emotionalisiert. Mit fatalen Folgen für Psyche und Gesellschaft. Wer ständig schlechte Nachrichten konsumiert, fühlt sich hilflos, wird zynisch und fragt sich, ob es überhaupt noch Sinn ergibt, sich für irgendetwas zu engagieren.
Wir haben Perspective Daily gegründet, um dem endlosen Strom negativer Schlagzeilen etwas entgegenzusetzen – mit dem Ziel, unseren Leser:innen einen möglichst realistischen Blick auf die Welt zu bieten,
Mit Schönfärberei hat das nichts zu tun. Konstruktiv ist nicht gleich positiv. Ja, wir zeigen Haltung – aber das heißt nicht, dass wir unkritische PR für Unternehmen oder Organisationen machen, die versprechen, die Welt zu verbessern.
Die Welt besteht nicht aus Zuckerwatte. Genau deshalb sollten Medien darüber berichten, wie wir sie besser verdauen können. In diesem Beitrag erfährst du, warum die Welt dringend mehr Konstruktiven Journalismus braucht:
Warum du für Journalismus bezahlen solltest!
Nun fragst du dich vielleicht: Warum für Inhalte bezahlen, wenn das Netz doch voll ist mit Informationen, Podcasts, Artikeln und Videos, die frei verfügbar sind?
Mindestens 3 Gründe fallen uns ein:
- Guter (und fairer) Journalismus kostet Geld. Fast 20 Leute arbeiten in unterschiedlichen Teil- und Vollzeitmodellen bei
Nach 6 Jahren sind wir ein professionelles Unternehmen, das viel Wert auf eine gute Teamstruktur, fairen Umgang und ja, auch faire Bezahlung legt. Weil wir glauben, dass das einen qualitativen Unterschied macht. Aber auch, weil unsere Werte nicht nur hohle Phrasen sein sollen. - Weil dich bei Perspective Daily keine blinkenden Werbebanner und versteckten Anzeigen vom Wesentlichen ablenken sollen. Jedes Element auf einer Website stellt uns und unser Gehirn vor die Frage: Lasse ich mich ablenken oder schaue ich nicht hin? Jedes zusätzliche Element sorgt dafür, dass die Aufmerksamkeit nicht mehr vollständig auf die Inhalte des eigentlichen Beitrags gerichtet werden kann. Wir denken, unsere Artikel haben deine volle Aufmerksamkeit verdient. Dein Gehirn wird es dir danken.
In diesem Artikel beschreibt Han Langeslag, wie das Geschäft mit deiner Aufmerksamkeit funktioniert: - Werbefreiheit garantiert Unabhängigkeit. Der Einfluss von Unternehmen auf die Berichterstattung lässt sich nicht beziffern, Untersuchungen gibt es kaum dazu. Eine Studie, die 2008 im Branchenmagazin Fachjournalist veröffentlicht wurde, beschrieb allerdings eine tendenziell positivere Berichterstattung von Spiegel und Süddeutscher Zeitung
Du willst mehr über Finanzierungsmodelle im Journalismus und ihre Konsequenzen erfahren? Hier entlang:
Journalismus für eine Gesellschaft, die zusammenhält
Anfangs schlug uns viel Skepsis entgegen. Inzwischen ist in vielen Redaktionen und Organisationen die Erkenntnis angekommen, wie wichtig, bereichernd und empowernd Konstruktiver Journalismus sein kann: für die Journalist:innen selbst, für die Rezipient:innen – und für die Gesellschaft als Ganzes.
In diesem Jahr hat sich mit dem Bonn Institute sogar eine
- Lösungsorientierung,
- Perspektivenreichtum und
- konstruktiven Debatten.
»Dabei nimmt er den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Blick«, heißt es weiter
Erste Lehren haben wir während der Coronapandemie gezogen, die Schwachstellen in der Berichterstattung offengelegt hat:
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Mit Illustrationen von Doğu Kaya für Perspective Daily