Dieser Arzt behandelt todkranke Kinder. Er hat eine bessere Idee, als sie heilen zu wollen
Wenn es nach ihm ginge, würden wir aufhören, immer nur Krankheiten zu behandeln.
Wer krank oder verletzt ist, geht mit dem Ziel ins Krankenhaus, möglichst schnell wieder gesund und genesen herauszukommen. Und wem nicht mehr geholfen werden kann, weil er unheilbaren Krebs oder eine andere lebensbedrohliche Krankheit hat? Der kommt auf die Palliativstation, um dort für den Rest seines noch verbleibenden Lebens betreut zu werden. Gesund oder krank, heilbar oder todgeweiht, und nichts dazwischen – so lautet die klassische Aufteilung in der Medizin, der Gesundheitsversorgung – und auch in unseren Köpfen.
Wie würde die Versorgung von todkranken Menschen aussehen, wenn wir dieses Denken über Bord werfen und stattdessen den Patienten in den Mittelpunkt stellen und immer zuerst fragen: »Was hilft diesem Menschen jetzt am besten?«
Michael Frosch
Michael Frosch

Nach seinem Studium der Humanmedizin in Aachen und anschließender Facharztausbildung für Kinder- und Jugendmedizin in Münster leitete Michael Frosch unter anderem das Sozialpädiatrische Zentrum der Universität Münster. Seit 2012 ist der 61-Jährige als Oberarzt am Deutschen Kinderschmerzzentrum und Kinderpalliativzentrum in Datteln tätig.
Bildquelle: KinderpalliativzentrumSchritt 1: »Kurativ und palliativ sind keine Gegensätze!«
Titelbild: Johan Bos - CC0 1.0