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Echtes BIO oder Mogelpackung? Wir erklären, was »grüne« Werbeversprechen wirklich bedeuten

Wir haben die am häufigsten verwendeten Schlagworte nachhaltiger Werbeversprechen unter die Lupe genommen, erklärt und in einem kleinen Nachschlagewerk für dich zusammengetragen.

12. September 2023  –  15 Minuten
Artikel anhören Gelesen von Désiree Schneider

Im Supermarkt landen Kartoffeln aus »regionalem und kontrolliertem Anbau«, »ressourcenschonender« Glasreiniger und »biobasierte« Müllbeutel im Einkaufskorb. Auf dem Weg zum Bus, der mit »100% erneuerbaren Energien« betrieben wird, werben »klimapositive« Unternehmen an der Plakatwand. Zu Hause angekommen, gönnen wir uns einen Schluck »klimaneutrales« Wasser aus der Leitung, wie die Stadtwerke stolz verkünden.

Im Alltag werden wir nur so von Produktversprechen zugeballert. Alle wollen sie uns überzeugen, wie toll und nachhaltig sie sind. Dabei formulieren Unternehmen ihre Produktversprechen kurz und eingängig mit bekannten Schlagworten, doch bleiben gleichzeitig möglichst vage – so wie Horoskope. Denn dann füllen Verbraucher:innen die Versprechen automatisch mit den Inhalten, die sie erwarten möchten. Belastbare Nachweise, dass Unternehmen ihre Versprechen auch erfüllen, gibt es nur selten.

Wie selten, das hat eine große Onlineuntersuchung der Europäischen Kommission in Kooperation mit nationalen Verbraucherbehörden 2021 herausgefunden. Die Behörden gehen in Mehr zur Untersuchung der Europäischen Kommission (englisch, 2021)42% der Fälle von Greenwashing aus, also übertriebenen, falschen oder irreführenden Produktversprechen. Um der Verbrauchertäuschung einen Riegel vorzuschieben, hat die Europäische Kommission Regeln für Ökomarketing erarbeitet, so wie es sie für gesundheitsbezogene Angaben schon gibt.Sogenannte »Health Claims« auf Lebensmitteln sind bereits seit 2006 durch eine EU-Verordnung reguliert. So müssen gesundheitsbezogene Werbeaussagen von der EU zugelassen sein. Zugelassen hat die EU überwiegend Werbung für Vitamine und Mineralstoffe. Hersteller, die bestimmte Mindestmengen zusetzen, dürfen beispielsweise damit werben, dass Vitamin C zur normalen Funktion des Immunsystems beiträgt oder Calcium für die Erhaltung normaler Knochen benötigt wird. Eine Pressemitteilung des Europäischen Parlaments über die Abstimmung und die diskutierten Regelungen (englisch, 2023)Diesen haben das Europäische Parlament und der Europäische Rat im Mai zugestimmt:

  • Die neuen Regeln sollen in Zukunft irreführende Werbung und allgemeine Umweltaussagen wie »umweltfreundlich, natürlich, biologisch abbaubar, klimaneutral oder öko« verbieten, wenn diese nicht detailliert belegt werden können.
  • Aus der Werbung muss hervorgehen, wenn es Einschränkungen gibt oder Versprechen nur auf Teile eines Produktes zutreffen. Wenn etwa nur der Flaschendeckel ressourcenschonend produziert wird, die Flasche selbst aber nicht. Oder die Komponenten eines Smartphones besonders langlebig sind, der Akku aber nicht.
  • Es sollen nur noch Nachhaltigkeitskennzeichnungen zugelassen werden, die vorher zertifiziert worden sind oder von öffentlichen Behörden eingeführt wurden.Gleichzeitig wollen das Europäische Parlament und die Kommission die Lebensdauer von Produkten verlängern. Konstruktionen, welche die Lebensdauer von Produkten einschränken oder verkürzen, sollen verboten werden. Auch darf die Funktionalität von Produkten nicht mehr eingeschränkt werden, wenn beispielsweise Ersatzteile wie Ladegeräte oder Tintenpatronen von anderen Unternehmen verwendet werden.

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Dieser Artikel erschien zuerst im Dezember 2021. Vor Neuveröffentlichung haben wir den Text und seine Quellen noch einmal gründlich überprüft, den Einstieg aktualisiert und kleinere Änderungen vorgenommen.

Nun muss das Europäische Parlament das Greenwashing-Verbot noch mit den Ländern ausdiskutieren. Die fertigen Änderungen sollen jedoch noch in der Amtszeit der jetzigen Kommission stehen – also bis Ende Oktober 2024.

In der Zwischenzeit kannst du dich an diesem Glossar der gängigsten Nachhaltigkeitsversprechen orientieren – von A wie »Aus 100% Erneuerbaren« bis W wie »Wiederverwendbar«. Hinter den ausklappbaren Pfeilen eines jeden Eintrags verstecken sich ein Beispiel zum Nachhaltigkeitsclaim und/oder eine Einschätzung.

Wenn du dich nur für bestimmte Produktversprechen interessierst, kannst du einfach auf einen der 28 Punkte aus der unten stehenden Liste klicken und du wirst direkt zum entsprechenden Glossareintrag gebracht:

Illustration: Aelfleda Clackson

»Aus 100% erneuerbaren Energien«: Das Produkt wurde mit Strom aus regenerativen Energiequellen hergestellt, wie Wind, Wasser, Sonne oder Biogas. Elektrizität, die aus fossilen Energieträgern wie Kohle und Öl oder Atomkraft stammt, ist davon ausgeschlossen. Die Begriffe sind nicht enger definiert und auch nicht rechtlich geschützt.

»Aus kontrolliertem Anbau«: Wird besonders gerne für Gemüse und Öle verwendet. Die Aufschrift bedeutet nichts weiter, als dass die gesetzlichen Vorschriften und die Verträge zwischen Landwirt:innen und der verarbeitenden Industrie eingehalten werden. Welche das sind – wie die Mengen des Düngemittels für den Pflanzenschutz –, ist sehr individuell und für Kosument:innen nicht einsehbar. Im Gegensatz zum »biologischen« oder »ökologischen« Anbau ist der Begriff nicht rechtlich geschützt.

Illustration: Aelfleda Clackson

»Bio« und »Öko« sind Die Bunderegierung erklärt, was hinter »Bio«-Lebensmitteln stecktseit 1993 rechtlich geschützte Begriffe. Sie dürfen nur dann verwendet werden, wenn auch die Richtlinien der EG-Öko-Verordnung eingehalten werden. Laut dieser dürfen für den Anbau von Bio-Produkten keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutz- und Düngemittel sowie keine Gentechnik verwendet werden. Tiere müssen artgerecht gehalten werden – Welche Vorteile Tiere bei Biosiegeln gegenüber der konventionellen Tierhaltung haben, nimmt Maria Stich hier unter die Lupemit mehr Auslauf- und Lichtmöglichkeiten als in der konventionellen Tierhaltung. Außerdem müssen alle Produktzutaten zu 95% aus Öko-Betrieben stammen und es dürfen nur wenige Zusatzstoffe verwendet werden. Fairer Handel und soziale Arbeitsbedingungen spielen hierbei jedoch keine Rolle.

»Biobasiert« bedeutet, dass Materialien ganz oder zumindest größtenteils aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen (siehe: nachwachsende Rohstoffe). Es bedeutet nicht, dass das Produkt biologisch abbaubar ist, wie etwa mit Kunststoff verstärkte Hanf- oder Flachsfasern in Maria Stich erklärt, wie du Mode erkennst, die wirklich fair und nachhaltig istKleidungsstücken (siehe: biologisch abbaubar).

»Biokunststoff« (oder »Biofolie«) kann zweierlei Eigenschaften haben: Der Kunststoff muss entweder vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, wie zum Beispiel aus Mais oder Zuckerrüben, oder er muss Felix Austen erklärt, was Biokunststoffe sindbiologisch abbaubar sein (siehe: biologisch abbaubar). Beide Eigenschaften können unabhängig voneinander oder in Kombination auftreten, je nachdem, welchen Zweck das Material erfüllen muss. Die chemische Struktur eines Stoffes entscheidet darüber, ob er biologisch abbaubar ist, nicht seine Herkunft. Es gibt demnach kompostierbare Müllbeutel, in denen Erdöl steckt, genauso wie Flaschen aus Mais, die in der Natur Jahrhunderte überdauern.

»Biologisch abbaubar« (oder »kompostierbar«) bedeutet, dass ein Stoff durch Bakterien und Mikroorganismen zersetzt werden kann. Dieser Prozess kann an verschiedenen Orten und unter unterschiedlichen Bedingungen ablaufen, wie im menschlichen Körper (chirurgisches Nahtmaterial), in einer Biogasanlage oder zu Hause auf dem Kompost. Der Zeitraum spielt in der Theorie dabei erst einmal keine Rolle, in der Praxis dafür umso mehr. Damit sich ein Produkt »biologisch abbaubar« oder »kompostierbar« nennen darf, muss der Hersteller den Nachweis erbringen, dass es in einem vorgegebenen Zeitraum zersetzt werden kann.Dafür gibt es sogenannte DIN-Normen, welche für ganz Europa gelten. Die Kompostierung in der Biogasanlage hat eine DIN-Norm, die auf dem heimischen Komposthaufen jedoch nicht.

Illustration: Aelfleda Clackson

»CO2 ausgleichen«, »CO2 kompensieren«: Die Treibhausgase, die ein Produkt oder eine Dienstleistung verursachen oder die bei dessen Entstehung anfallen, werden durch eine Investition in ein nachhaltiges Projekt ausgeglichen.

»Cradle-to-Cradle« (auch C2C genannt) bedeutet »von der Wiege zur Wiege« und beschreibt ein nachhaltiges Wirtschaftskonzept. Dieses soll sich von der linearen Wegwerfwirtschaft abheben und denkt in idealen Produktionsprozessen, in Kreisläufen, in denen nichts verloren geht und kein Müll entsteht. Dabei sollen Produkte von Anfang an so entwickelt werden, dass sie in geschlossenen Kreisläufen bleiben, beispielsweise dass sie gefahrlos abgebaut werden oder qualitativ hochwertig Im Interview mit Felix Austen erklärt der Leiter des Berliner Cradle-to-Cradle-Vereins den Ansatzweiterverwertet werden können. Bislang gibt es über Eine Liste der C2C-zertifizierten Unternehmen gibt es beim C2C-Institute (englisch)500 Unternehmen weltweit, die einen Teil ihrer Produkte C2C-zertifizieren lassen.

Illustration: Aelfleda Clackson

»Energieeffizient« bedeutet, verfügbare Energie optimal auszunutzen. Je weniger Energie ein Produkt einsetzen muss, um beispielsweise Licht und Wärme bereitzustellen, desto energieeffizienter ist es. In Europa müssen alle Elektrogeräte ihre Energieeffizienzklasse auf einer Skala von A bis G (A ist die Bestnote)Die Energieeffizienzskala wurde 2021 umgestellt. Zuvor reichte das Energielabel von A+++ bis E. Da immer energieeffizientere Produkte auf den Markt kamen, wurde die Skala langsam unübersichtlich. Altes und neues Label sind nur schwer miteinander vergleichbar. zusammen mit Gebrauchsanweisungen Das Umweltbundesministerium informiert über Energieeffizienzauf der Produktverpackung platzieren.

Illustration: Aelfleda Clackson

»Fair« ist ein Synonym für gerecht und beschreibt ein anständiges Verhalten, das den Regeln entspricht. In Bezug auf Produkte und Dienstleistungen meint es, dass Arbeitsverträge eingehalten werden, sofern sie denn existieren, und es halbwegs soziale Arbeitsverhältnisse und eine angemessene Entlohnung für die Menschen gibt, die entlang der In anderen Teilen der Welt riskieren Menschen ihr Leben, damit wir billige Kleidung kaufen können. Wie das Lieferkettengesetz dies ändern willLieferkette arbeiten.

Illustration: Aelfleda Clackson

»Grundwasserschonend«: Das Wort kann für jegliche Maßnahme und Handlung verwendet werden, die Grundwasser unversehrt lässt, also es nicht benutzt oder aufbraucht, nicht verschmutzt oder anderweitig beeinträchtigt.

Illustration: Aelfleda Clackson

»Klimaneutral« (oder »CO2-neutral«): Ein Produkt oder eine Dienstleistung ist weder gut noch schlecht fürs Klima, da die bei Herstellung oder Durchführung entstehenden Treibhausgase ausgeglichen werden. Wie genau etwas allerdings klimaneutral wird, ob die Klimagase durch emissionsreduzierende Maßnahmen vermieden oder kompensiert werden, ist für die Definition irrelevant.

»Klimapositiv«: Für ein Produkt oder eine Dienstleistung werden mehr Treibhausgase kompensiert, als durch das Produkt verursacht werden. Ist ein Unternehmenssitz oder ein Haus klimapositiv, wird meist die gesamte Energie durch eigene Solarzellenparks oder andere Anlagen für erneuerbare Energien gewonnen und die überschüssige Energie wird ins Stromnetz für andere Haushalte eingespeist.

»Klimafreundlich« bedeutet, dass ein Produkt klimaschonend hergestellt wird. Die Frage bleibt nur: Im Vergleich wozu? Klimafreundlich im Vergleich zu anderen Produkten aus der Kategorie oder zum Vorgänger? Das kann durch weniger Materialeinsatz passieren, indem ein größerer Anteil an erneuerbaren Energien oder recycelte Materialien verwendet oder die Lieferketten verkürzt werden. Eine Konkretisierung oder ein Vergleichswert werden oft jedoch nicht mitgeliefert, sodass der Begriff inhaltsleer bleibt.

Illustration: Aelfleda Clackson

»Nachwachsende Rohstoffe« sind Pflanzen aus der Land- und Forstwirtschaft, die nicht für die Nahrungsmittel- oder Futterproduktion verwendet werden. Daraus können neue Stoffe wie Pflanzenplastik hergestellt werden, sie können als Zwischenprodukt für die Chemie- und Pharmaindustrie dienen, als Dünger weiterverwertet oder für Wärme und Energie verbrannt werden.

»Naturkosmetik« basiert auf Produkten und Inhaltsstoffen, die aus (Heil-)Pflanzen und Naturstoffen hergestellt werden. »Naturkosmetik« – ebenso wie »Biokosmetik« – ist kein gesetzlich geschützter Begriff. Wer nach Inhaltsstoffen natürlichen Ursprungs sucht, sollte sich hierbei nicht auf Werbung verlassen, sondern sich an Naturkosmetiksiegeln orientieren.

»Natürlich« kann viele Bedeutungen haben, die sich je nach Kontext erschließen und womit Menschen viel mehr verbinden, als das Adjektiv wirklich aussagt. Darum wird es im Marketing gerne verwendet. Es kann bedeuten, dass etwas in der Natur vorkommt, ohne dass es vom Menschen künstlich nachgebildet oder hergestellt wurde. Es kann aber auch bedeuten, dass etwas dem Vorbild der Natur entspricht, wie natürlich wirkendes Make-up.

»Naturbasiert« kann aussagen, dass die Zutaten eines Produktes oder deren Ausgangsstoffe natürliche Materialien sind. Es kann aber auch auf einen Prozess oder eine Lösung hinweisen, der oder die von der Natur inspiriert wurde.

Illustration: Aelfleda Clackson

»Ohne Gentechnik« gekennzeichnete Lebensmittel dürfen Warum Pflanzen, die wir momentan essen, trotzdem stark gentechnisch verändert sind, erklären Maria Stich und Lara Malberger hierkeine gentechnisch veränderten Bestandteile enthalten. Dazu gehören auch mithilfe von Die Bundesregierung zu Gentechnik in Deutschland (2013)Gentechnik hergestellte Enzyme oder Zusatzstoffe wie Vitamine, Aminosäuren und Aromen. Für tierische Produkte wie Fleisch, Milch oder Eier gilt: Die Tiere dürfen nicht mit gentechnisch veränderten Futtermitteln gefüttert werden.Erlaubt sind aber Futtermittelzusätze wie Vitamine, Aminosäuren oder Enzyme, bei deren Herstellung gentechnisch veränderte Mikroorganismen eingesetzt wurden. Zulässig ist auch, die Tiere mit gentechnisch hergestellten Arzneimitteln oder Impfstoffen zu behandeln.

»Ohne Mikroplastik« steht seit einigen Jahren auf vielen Kosmetikartikeln, manchen Putzmitteln und manchmal auch auf Kleidungsstücken. Der Ausdruck verspricht, dass das Produkt keine Plastikpartikel enthält (wie zum Beispiel als Peeling) Trotzdem sind deine Klamotten nicht das Hauptproblem bei Mikroplastik. Was es wirklich ist, erkläre ich hieroder beim Waschen absondert.

»Ohne Silikone« bedeutet, dass das Produkt ohne Kunststoffe aus der Gruppe der Silikone auskommt. Die Aufschrift wird besonders gerne bei Shampoos und anderen Haarpflegeprodukten verwendet. Silikone werden eingesetzt, um das Haar geschmeidiger zu machen. Dabei sind sie nicht gut für die Umwelt und auch nicht für jeden Haartyp. Beim Waschen bilden Silkone eine Art Film auf der Kopfhaut und können einen Stoffaustausch mit der Umwelt erschweren. Zudem versiegeln sie die Haare, wodurch diese schneller fetten können. Mit der Zeit werden die Haare durch die Silikone schwerer und es können sich leichter Schuppen bilden.

»Öko« oder »ökologisch«: siehe: Bio.

»Ökologischer Fußabdruck«: Er gibt an, wie stark das Ökosystem und die natürlichen Ressourcen der Erde beansprucht werden. Dafür berechnet der Fußabdruck, wie viele Hektar Wald, Weideland, Ackerland und Meeresfläche nötig sind, um die Ressourcen zu erneuern, die für ein Produkt oder bei einer Aktivität verbraucht wurden, und um die entstandenen Treibhausgase auszugleichen.

Illustration: Aelfleda Clackson

»Recycelbar« (oder »recyclingfähig«) bedeutet, dass die Materialien am Ende ihrer Lebensphase wieder aufbereitet und verwertet werden können. Voraussetzung dafür ist, dass sie sich möglichst sortenrein voneinander trennen lassen und es ein bestehendes Rückführungs- und Recyclingsystem in dem Land gibt, in dem sie konsumiert und entsorgt werden.

»Regional« ist eine sehr vage und nicht geschützte Herkunftsangabe, die sich auf vielen Produktbeschreibungen von Lebensmitteln befindet. Manchmal ist die Das haben Maria Stich, Felix Austen und ich auch bei einem Selbstversuch gemerkt, uns jeweils regional und saisonal, plastikfrei oder rein »bio« zu ernährenGemeinde mit Umland gemeint, der Verwaltungsbezirk, das Bundesland und manchmal auch gleich ganz Deutschland. So liegen Möhren »aus der Region« im 500 Kilometer entfernten Supermarkt und Fleisch Die Verbraucherzentrale stuft Regionalwerbung als verwirrend ein (2023)»aus der Heimat« wurde 130 Kilometer entfernt zerlegt.

»Ressourcenschonend hergestellt« drückt einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen während des Produktionsprozesses aus. Steht das Wort auf einem Produkt, kann es so gut wie alles bedeuten: dass weniger Pestizide eingesetzt werden, weniger Grundwasser zur Herstellung benutzt wird, nur nachwachsende Rohstoffe verwendet werden oder energiesparendere Verfahren zum Einsatz kommen.

Illustration: Aelfleda Clackson

»Umweltneutral« sagt aus, dass ein Produkt oder eine Dienstleistung weder negative noch positive Auswirkungen auf die Umwelt hat. Dabei geht es nicht nur um die ausgestoßenen Treibhausgase (siehe »klimaneutral«), sondern darum, den gesamten ökologischen Fußabdruck des Produktes zu verringern, wie die Versauerung von Böden oder die Auswirkungen von Mikroplastik.

Illustration: Aelfleda Clackson

»Wiederverwendbar« bedeutet, dass ein Produkt oder Teile davon mehrmals verwendet werden können. Welche Teile des Produktes das genau sind und wie oft sie sich wiederverwenden lassen, sollte optimalerweise dabeistehen.

Mit Illustrationen von Aelfleda Clackson für Perspective Daily

von Désiree Schneider 
Der Klimawandel hat bereits viele Kipppunkte erreicht. Die gute und die schlechte Nachricht zugleich: Er ist menschengemacht. Wir können also etwas dagegen tun. Als Umweltjournalistin geht Désiree folgenden Fragen nach: Wie können wir unseren Konsum nachhaltiger gestalten? Was müssen Firmen tun? Und wo muss sich das System ändern? Denn jeder Mensch und jedes Unternehmen kann Teil des Problems sein – oder der Lösung.
Themen: Nachhaltigkeit   Konsum  
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